Heimat leben. Tradition bewahren. Zukunft gestalten.

Dialekt

Wer kennt das nicht.
Man ist in einer fremden Ortschaft unterwegs, lauscht einer Unterhaltung unter Einheimischen, und hört ständig scheinbar sinnlos zusammengewürfelte Buchstabenkreationen.
Die scheinen aber trotzdem einen Sinn zu ergeben, da der oder die Angesprochene -meist im gleichen Kauderwelsch- antwortet. Das kann einem Ortsfremden in Oberthulba natürlich auch passieren.
Daher wollen wir hier ein paar Eigenheiten unserer Muttersprache aufdecken und gleich die Erklärung dazu liefern.

Wichtig: Wir  machen nur selten einen Unterschied zwischen sogenannten harten und weichen Konsonanten, also z.B. "P" und "B" oder "T" und "D" werden gerne ausgedauschd.

So wird beispielsweise ein Paul selten Paul gerufen, meistens wird daraus ein Baul.
Eine Plastiktüte (schönes Beispiel) wird zur Blastigdüde, oder eine Festplatte zur Fesdbladde.

Weit verbreitet ist die Kombination „äöü“ (ist schwierig zu schreiben, man muss es live hören!) als Ersatz für „eu...“ , z.B.

Feuerzeug -> Fäöüerzäöüch
Scheunentor -> Schäöüerduhr
Teuer -> Däöüer

Ein Wort, das normalerweise mit „g“ endet, wird meistens mit einem „ch“ beendet.
Hier sin e boar Beispiele:

schwierich, frostich, ranzich, lustich, durstich, hungrich,… also relativ eindeutich 🙂

Setzen Sie sich einfach mal in eine Kneipe (falls eine offen ist!) und hören Sie einem Gespräch unter Einheimischen zu. Sie werden staunen, was sie alles (nicht) hören oder glauben, zu verstehen.

Kleine Denkaufgabe zum Schluss: Was könnte der folgende Satz bedeuten?

Ich stier am Moardplatz in Öüwerdoll und muss nach Klöastedohl. Bie kumm ichn doa hie?
Am äfachste über die Umgehungsstroaß Richtung Autoboh, dann durch Reid durch, und dann die nächste Urtschofft.