Oberthulba ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen und liegt in der Region Main-Rhön, zwischen Bad Kissingen und Hammelburg.
Der Name Oberthulba leitet sich vom Fluss Thulba ab, der nördlich der Ortschaft Geroda entspringt und nach ca. 27 km bei Hammelburg in die Fränkische Saale fließt. Der Zusatz Ober und zeitweise Dorf sollte den Ort vom gleichnamigen, südwestlich liegenden Dorf Thulba unterscheiden. Die Bezeichnung "Öwerdoll" bezieht sich im Allgemeinen auf den Hauptort Oberthulba.
Frühere Schreibweisen des Ortes in historischen Karten und Urkunden:
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Die erste namentliche Erwähnung des Ortes stammt vom November
1234 im Rahmen eines Verkaufs von Gütern an den Würzburger
Bischof Hermann I. von Lobdeburg durch Gotfried von Reichenbach
und seine Gattin Mechtildis, geborene von Henneberg. Im Jahr
1802 wurde das Amt Aura-Trimberg aufgelöst und Oberthulba wurde
dem Landgericht Euerdorf zugeteilt.
1862 wurde das Gebiet erneut reformiert und zuständig wurde bis
1972 das Bezirks- bzw. das spätere Landratsamt
Hammelburg.
1978 wurde im Rahmen einer weiteren Gebietsreform der
Großlandkreis Bad Kissingen geschaffen, dem Oberthulba jetzt
zugehörig ist.
Grenzstreitigkeiten zwischen den einzelnen Orten im Thulbatal
zeigen, daß bis ins 17. Jahrhundert dieser Raum eine einzige
Großsiedlung war. So wurde erst 1596 ein dreißigjähriger Streit
mit Albertshausen „wegen der Markung und der Gewässer Empach
und Lauter“ auf Veranlassung der Hochstiftsverwaltung beendet.
Ähnliche „Streitigkeiten“ gab es zwischen Reith und Oberthulba
bzw. zwischen Thulba und Oberthulba. Erst gemeinsame
„Versteinung“ sorgten für klare Verhältnisse.
Bis ins 20. Jahrhundert war Oberthulba ein bedeutender
Hafnerort, bekannt vom Kreuzberg in der Rhön bis nach Würzburg.
Vier Markttage im Jahr unterstrichen die wirtschaftliche
Bedeutung, die 1650 ihren Anfang nahm.
In der Zeit vor dieser Erwähnung findet sich in mehreren
Dokumenten die Bezeichnung „Thulba“, wobei nicht in jedem Fall
sicher ist, ob es um den Ort geht oder den Fluss Thulba, der
als Namensgeber für Oberthulba sowie auch Unterthulba, der
Bezeichnung für das Kloster Thulba, Pate stand.
Seit der Gemeindegebietsreform in den 1970er-Jahren ist Oberthulba Zentrum von acht Gemeindeteilen (in Klammern das Datum der Eingemeindung). Die Autobahn A7 verläuft mitten durch den Markt Oberthulba und teilt diesen in zwei Bereiche, nämlich…
Oberthulba
Hassenbach (seit 01.07.1972)
Schlimpfhof (01.07.1972)
Wittershausen (01.07.1971)
Reith (01.05.1978)
Frankenbrunn (01.05.1978)
Hetzlos (01.05.1978)
Thulba (01.05.1978)
Das Bayerische Staatsministerium des Innern erteilte am 06. Mai 1960 dem Markt Oberthuba die Erlaubnis zu diesem Wappen.
Die amtliche Wappenbeschreibung lautet:
"In Rot drei gesenkte silberne Spitzen, im Schildfuß belgt mit
einem blauen Wellenbalken; zwischen den Spitzen schwebend vorne
ein silberner Bischofsstab, und ein goldenes Johanneskreuz."
Erklärung:
Das rot-weiß gezackte Wappenbild ist der so genannte Würzburger
Rechen. Dieser erinnert zusammen mit dem silbernen Bischofsstab
daran, dass Oberthulba seit seiner Entstehung bis zum Jahre
1803 dem Würzburger Bischof als Landesherrn unterstand.
Die blaue Wellenlinie deutet die Thulba an, während das
Johanneskreuz auf den Ortspatron St. Johannes der Täufer
hinweist.
Erster Bürgermeister des Marktes Oberthulba ist seit dem 01. Mai 2020 der Hassenbacher Mario Götz (CSU/Freie Wählergemeinschaft). Er wurde bei der Bürgermeisterwahl am 15.03.2020 mit knapp 96% der Stimmen zum Nachfolger von Gotthard Schlereth gewählt. Zuvor war er bereits seit 2014 als dritter Bürgermeister für Oberthulba im Amt.